Wer besitzt, der lerne verlieren

Wer besitzt, der lerne verlieren
Wer besitzt, der lerne verlieren
 
In Schillers Trauerspiel »Die Braut von Messina« (Uraufführung 1803) kündigt der Chor mit den Worten »Nicht an die Güter hänge dein Herz,/Die das Leben vergänglich zieren!/Wer besitzt, der lerne verlieren,/Wer im Glück ist, der lerne den Schmerz« kommendes Unglück und Leid an (IV, 4). Auf solche Schicksalsschläge aber sind die Handelnden auf der Bühne innerlich nicht vorbereitet, und die meisten Menschen im wirklichen Leben sind es auch nicht. Daher die Mahnung, dass man sich gerade dann, wenn man sich sorgenfrei und unbeschwert glaubt, daran erinnern soll, wie schnell das Glück zerstört werden kann. Diesen Gedanken hatte Schiller schon früher in seiner Ballade »Der Ring des Polykrates« (1797) in ähnlicher Weise formuliert: »Drum, willst du dich vor Leid bewahren,/So flehe zu den Unsichtbaren,/Dass sie zum Glück den Schmerz verleihn./Noch keinen sah ich fröhlich enden,/Auf den mit immer vollen Händen/Die Götter ihre Gaben streun.«

Universal-Lexikon. 2012.

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